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28.11.2014 14:53

Neu an der MNF: Prof. Dr. Florian Altermatt

SNF-Professor Florian Altermatt arbeitet an der EAWAG und forscht seit einigen Monaten an der MNF. Dank verständnisvollen Eltern konnte er bereits als Jugendlicher seine Leidenschaft für Biologie in einem bemerkenswerten Umfang ausleben.


Biologe aus Leidenschaft: Florian Altermatt züchtete als Kind Wachsmotten und hatte eine eigene Schublade im Tiefkühler für seine Tierfunde.

"Seit dem Progymnasium war klar für mich: Ich will Biologe werden." Florian Altermatt (FA)

Wissenschaftliche Arbeit versus andere Berufstätigkeit: Weshalb haben Sie sich für die Wissenschaft entschieden?
AF: Als Kind bin ich jeden Nachmittag im Wald umher gestreift, habe Insekten und andere Tiere gesammelt und mit nach Hause genommen, um sie zu präparieren. So ist mit der Zeit ein richtiges kleines Naturalienkabinett entstanden, das ich übrigens heute noch besitze. Seit dem Progymnasium war für mich klar, dass ich Biologe werde. Ursprünglich dachte ich, dass ich Biologie-Lehrer werde oder in einem Ökobüro arbeite; doch hatte ich seit je her eine grosse Leidenschaft für die Forschung. Nach Abschluss meiner Doktorarbeit arbeitete ich während zweier Jahre in einem Planungsbüro, und kehrte danach via eine Postdoc-Stelle in den USA wieder zurück in die Forschung.
 
Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit?
AF: Was mir gefällt, wandelt sich zusammen mit der Arbeit. Am meisten mag ich es, mit einem Experiment eine bisher offene Forschungsfrage zu beantworten. Grundsätzlich arbeite ich immer noch sehr gerne im Freien, aber auch grosse Datenmengen zu analysieren, finde ich spannend. Grosse Freude habe ich auch daran, Studierende auszubilden und zu betreuen. Gibt es etwas Schöneres, als mit seiner Gruppe die gesteckten Forschungsziele zu erreichen?

Gab es in Ihrer Karriere Durststrecken oder Misserfolge? Wie überwanden Sie diese?
AF: Während der Diss arbeitet man lange an einem engen Thema. Irgendwann stellte ich mir die Frage, ob ich weitermachen soll oder nicht. Es ging nicht so schnell vorwärts, wie ich wollte. Deshalb arbeitete ich während zweier Jahre in der Privatwirtschaft. Als sich dann aber die Möglichkeit bot, als Postdoc in die USA an die Universität von Kalifornien in Davis zu gehen, griff ich zu. Eine feste Anstellung in der Privatwirtschaft gegen eine befristete Stelle in den USA einzutauschen, erforderte Mut. Aber es hat sich gelohnt. Meine Partnerin und ich verbrachten eine sehr spannende Zeit in den Staaten.


Wer hat Sie in Ihrem beruflichen Umfeld am stärksten unterstützt? Wer im privaten Bereich?
AF: Ich hatte in jeder Phase meines Lebens Menschen, die mich unterstützt haben. Besonders viel verdanke ich sicher meinen Eltern: Welche Eltern erlauben schon ihrem Kind, im Keller eine Wachsmottenzucht zu betreiben oder treten gar im Tiefkühler eine Schublade ab, in welcher ich tot gefundene Tiere bis zur Präparation aufbewahren konnte? Meine Neugier an Zusammenhängen in der Natur konnte ich so ausleben und bis heute bewahren. Eine Schlüsselperson lernte ich mit 14 Jahren kennen, als ich der Entomologischen Gesellschaft Basel beitrat. Dort gab es einen Schmetterlingskenner, der mich trotz meines jugendlichen Alters sehr ernst nahm und so ein wichtiger Mentor für mich wurde.

Hatten Sie Vorbilder, die Ihren Werdegang beeinflusst haben? Welche?
AF: Sehr viele Menschen haben in meinem Leben einen bleibenden Eindruck auf mich gemacht, den ich mitnehme und umzusetzen versuche.

Wie stellen Sie Ihre persönliche Work-Life-Balance sicher?
AF: Was ich tue, ist so spannend, dass die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit oft fliessend ist. Ich drücke darum meine Arbeit nicht in Stunden aus, sondern in produktive und weniger produktive Phasen, letztere versuche ich zu vermeiden oder nutze sie bewusst für etwas anderes als „Arbeit“. Die grösste Herausforderung punkto Work-Life-Balance ist für mich die dauernde Erreichbarkeit. Privat verbringe ich viel Zeit mit meiner Familie und mache möglichst viele Ausflüge in die Natur. Mit dabei habe ich jeweils eine kleine Sammeldose. Es könnte ja sein, dass ich einem spannenden Insekt begegne, welches ich zu Hause genauer anschauen möchte….

Welche Tipps geben Sie Jungforschenden, die eine akademische Karriere ins Auge fassen, auf den Weg?
AF: Lassen Sie sich von Ihren Interessen leiten, gehen Sie ins Ausland dorthin, wo es Leute gibt, die Ihnen bestimmte Technik vermitteln können. Sprechen Sie am Anfang des Studiums mit Studierenden am Ende das Studium und beobachten sie, was aus diesen Menschen weiter wird. Das zeigt Ihnen, was möglich ist.

 

 


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